Luftschamane
Bericht von Entdecker We-E über die Suche nach dem Luftschamanen.
Es ist schwierig, den Luftschamanen zu finden - er hinterlässt praktisch keine Spuren. Der Orden weiß, dass er durch das Ödland reist und Teile für sein gepanzertes Fahrzeug "Eiserne Klaue" sammelt. Ich begann mit den Vorbereitungen, und bald berichteten meine Quellen, dass die "Eiserne Klaue" vor kurzem im Tal gesehen worden war.
Ein ortsansässiger Ingenieur sagte mir, dass vor einigen Tagen ein gepanzerter Wagen mit blauen Spiegelungen am Rande einer nahegelegenen Schlucht gesichtet wurde. Nachdem ich den Rand der Schlucht umrundet hatte, stieg ich hinunter, verirrte mich aber wegen eines aufziehenden Sandsturms. Der Hurrikan legte sich erst, als es bereits dunkel wurde. Ich sollte die Nacht also zwischen Steinen und kaltem Wind verbringen.
Eine Höhle, in die ich es sogar schaffte, mit einem Panzerwagen hineinzufahren, wurde zu meiner Rettung - ich beschloss, dort zu übernachten. Ich drehte den Schlüssel um, der Motor verstummte und ich öffnete die Türen. Jetzt, in der Stille, waren die Geräusche der Anwesenheit von jemandem deutlich zu hören. Ich ging auf die Geräusche zu und sah bald das gedämpfte Licht des Feuers. Jemand, der einem Menschen ähnelte, saß darüber und beugte sich vor. Seine Kleidung war mit Federn gespickt, so dass er wie ein Adler aussah.
— Die Geister brachten dich hierher, Sucher. Ich glaube nicht an Zufälle, - sagte der Gefiederte, und mir wurde klar, dass der Luftschamane vor mir stand.
Der "Adler" lud mich mit einer Geste zum Feuer ein und hielt mir eine Schale mit einer seltsam riechenden grünlichen Flüssigkeit hin. Nachdem ich einen Schluck genommen hatte, gab ich sie zurück.
— Solche Kakteen wachsen nur in dieser Schlucht. Sie helfen bei der Kommunikation mit den Geistern.
Erst jetzt konnte ich die Augen des Schamanen sehen: als ob sie wie von blauen Flammen von innen heraus leuchten würden. Er sah mich an und sagte:
— Alles wird gut, Magellan. Ich werde helfen.
Plötzlich wurde es sehr ruhig. Die Augen schienen sich geschlossen zu haben, und ein Sternenhimmel erschien vor mir. Es schien, als würde ich fliegen und das ganze Tal überblicken, jeden Überlebenden, jeden Busch und sogar jede Patronenhülse, die im Sand lag. Das Glück über die Schönheit der Welt und der Schmerz über ihre Grausamkeit erfüllten mich und waren ungewöhnlich nachvollziehbar.
Ich erwachte auf dem Dach meines Panzerwagens, nicht weit vom Eingang der Höhle entfernt. Die Sonne schien. Alles schien ein Traum zu sein, aber dann blitzte in meinen Augen eine Feder auf, die in der Nähe im Boden steckte. Und dann noch eine, und noch eine... Mit ihrer Hilfe gelang es mir, aus der Schlucht herauszufinden. Der Schamane hat mir wirklich geholfen. Diese Leitfedern blieben als Erinnerung an die Begegnung mit ihm, aber was ich damals in dieser Höhle zu spüren bekam, war wertvoller.