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Die Wiege der Schlange. Kapitel 1. Surtr

Der Prophezeiungsbecher blieb still, und Surtr, der versuchte wenigstens ein Fragment einer Botschaft im Rauschen der Kohlen zu erblicken, seufzte schwer. In letzter Zeit quälten ihn schmerzhafte Träume über die Zeit, als er noch ein schwacher, hilfloser Junge war. Immer und immer wieder wachte Surtr nachts verängstigt auf. Heute kam er endlich im geheimen Heiligtum an, um mit der Flamme zu sprechen — aber sie antwortete nicht.

Ohne die Flamme länger stören zu wollen, verließ der Firestarter die Höhle, setzte sich ans Steuer und lenkte den Wagen zum Lager. Surtr hoffte, zumindest im Rauschen des Windes etwas Trost zu finden, der vergeblich gegen seine Geschwindigkeit ankämpfte, doch die Angst wuchs.

Erst im Lager ließ sie nach, als Surtr anstatt von der Sonne glühend gebackene Steine von Zelten umgeben war, die mit Knochen verziert und mit roten und orangen Farben bemalt waren.

Flamme und Geist, miteinander verflochten, erschaffen neue Seelen.

Ein Freund kam sofort heraus, um Surtr zu treffen. Mit angespannten Blick fuhr er über das Gesicht des Firestarters und sagte kurz:

— Der Elder ist aus dem Dorf angekommen, Bruder. Er möchte dich sehen.

Surtr, fernab von Diplomatie und irdischen Angelegenheiten, wurde selten von wichtigen Leuten gestört, vor allem nicht von den Gesandten Odegons selbst.

— …Auf dem Weg.

Hastigen Schrittes erreichte Surtr das hohe Zelt, das in der Mitte des Lagers mit einer langgezogenen Spitze aufragt, schob den bestickten Eingang beiseite und betrat einen kleinen, von Weihrauch verseuchten Raum. Der Elder — ein großer Mann mit einem langen Zopf, wandte sich ihm zu.

— Setz dich, Surtr. Ich habe eine wichtige Mission für dich.

Nachdem er zusammen mit dem Elder auf einem glatten Teppich Platz genommen hatte, hielt Surtr, wie es Brauch ist, seine Hände für einen Moment in die Nähe des Kaminfeuers. Dann sprach der Bote wieder:

— Boten, die beunruhigende Botschaften an Odegon überbracht haben sind aus dem Dorf angekommen. Sie gab ihnen ihr Zustimmungssiegel und erteilte den Befehl. Du musst die Boten zu den Gläubigen begleiten und sie vor den Schwierigkeiten warnen, die vor ihnen liegen.

— Schwierigkeiten? Steht ein Krieg bevor?

— Nein, Surtr, aber vielleicht etwas viel Schrecklicheres. Sprecht mit den Boten und versucht, euch mit ihnen anzufreunden, soweit das möglich ist. Das Wissen, das sie besitzen… man weiß nie, wann es nützlich für uns sein könnte.

— Ich werde alles für die Kinder des Feuers tun, aber… warum ich? Ich bin kein guter Verhandler...

Die Lippen des Ältesten kräuselten sich zu einem leichten Lächeln.

— Du wirst verstehen. Mach dich auf den Weg.

Surtr verließ gedankenverloren das Zelt und ging, da er das Treffen nicht verschieben wollte, zum Parkplatz, in der Hoffnung, über das nachdenken zu können, was gerade geschehen war. Der Firestarter konnte nicht verstehen, warum Odegon ausgerechnet ihn für solch eine wichtige Aufgabe ausgewählt hatte… aber alle Fragen verblassten, als er auf die Boten traf..

In dem Moment, als Surtr ihre Rüstungen sah, machte sein Herz einen Sprung vor Freude.

Ich schwöre, dass ihr immer meine Brüder sein werdet.

Ohne seinen Impuls zu zügeln, lachte er und warf seine Hände zu einem freudigen Gruß in die Höhe.

 


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1 Juni 2020
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